Erst auf Grund gelaufen und dann auch noch ohne Antrieb.
Als die Poeler Kogge am Karfreitag in Hohen Wieschendorf mit Passagieren an Board kreuzte, kam es bei der Ausfahrt zu einer Bodenberührung. Die Kogge fuhr sich fest und kam nicht mehr aus eigener Kraft frei. Ein nahegelegener Seenotkreuzer wollte die Kogge wieder freiziehen, was aufgrund der Masse von bis zu 250 Tonnen nicht gelang. Bei dem Manöver riss eine der Planken ab und der Tampen ging in die Schraube der Kogge. Das führte dazu, dass der Motor ausging und nichts mehr ging. Nun musste der Seenotkreuzer "Hans Hackmack" aus Grömitz anfahren und die Kogge befreien. Das gelang soweit und der Kreuzer nahm die Kogge seitlinks um sie zum Liegeplatz in Wismar zu bringen. Im Hafen sollte durch ein Wendemanöver die Kogge in die richtige Position gebracht werden um korrekt anzulegen. Dabei kam ein Rest des Tampens, der bei der Kogge in der Schraube hing, ebenfalls in die Schraube der Hackmack. Zum Glück hat der Seenotkreuzer zwei unabhängige Antriebe und konnte die beiden Schiffe mit einem Antrieb ins Hafenbecken manövrieren.
Zwei Mitglieder des "Hansetauchclubs Wismar" hatten sich in der Zwischenzeit bereits auf den Weg gemacht und standen bereit, um beide Schiffe vom Seil zu befreien. Angesichts der Wassertemperatur von 10 Grad und der nahenden Dämmerung blieb nicht viel Zeit. Die Aktion dauerte ca eine Stunde, so dass der Seenotkreuzer zumindest wieder seinen Dienst aufnehmen konnte. Bei der Kogge wiederum war es nicht ganz so einfach. Die Kogge bekam ein mündliches Auslaufverbot, da es sich hierbei um ein Passagierschiff handelt und bei der Bodenberührung durchaus Schäden entstanden sein könnten.
Nachdem am Samstag dem 20.04.2019 Gutachter das Schiff unter die Lupe nahmen und keine weiteren Schäden feststellten, konnte die Kogge am Ostersonntag bei bestem Wetter wieder seine Fahrt aufnehmen.
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21.04.2019